Freitag, 20. März 2009

Tag der Freiheit??

Die Kampagne "Pro Reli" hat die Freiheit für sich entdeckt. Das ganze Elend lässt sich hier anschauen: Christoph Lehmann, Vorsitzender der Initiative Pro Reli e.V, stellt die Kampagne in einen wahrhaft glorreichen Kontext: die ersten freien Volkskammerwahlen in der DDR, das weltoffene Berlin -> eben die Freiheit. Und nur dieser fühle man sich verpflichtet. Daher bezeichnet man den Abstimmungstermin 26. April als "Tag der Freiheit". Man vorenthalte, so Lehmann, den Berliner Schülerinnen momentan ein Freiheitsrecht: nähmlich zwischen Ethik und Religion wählen zu dürfen. Wäre es nicht auch ein Freiheitsrecht zwischen Mathe und Kunst wählen zu dürfen? Der Religionsunterricht ist durch die Einführung von Ethik in seiner Eingliederung in die Berliner Schule nicht verändert worden - er war immer ein fakultatives Angebot. Sollte die Kampagne erfolgreich sein, wäre Religion besser gestellt als vorher. Will man das? Nein!

Auch wenn es in anderen Bundesländern (noch) so ist, dass Religon ein "ordentliches Lehrfach" ist: Religion im Sinne eines konfessionell ausgerichteten Unterrichts hat nichts an der allgemeinbildenden Schule zu suchen. Die Trennung von Staat und Religion sollte nicht in der Schule aufgegeben werden. Religion stellt per se eine Einschränkung der Freiheit dar - nämlich der Freiheit des Denkens.

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