„Beispiele in Finnland zeigen, dass ein längere gemeinsame Schulzeit zu guten Ergebnissen führen kann...“ (SZ 24. Nov. 2008) - hier liegt die Lüge offen: Wer oder was führt zu guten Ergebnissen? Ist die längere Schulzeit ein Grund oder eine Bedingung dieser guten Ergebnisse? Nein, das ist nicht erwiesen: Es gibt eine andere Organisationsform, und es gibt gute Ergebnisse, aber gibt es die Ergebnisse wirklich wegen der Organisationsform? Es wird jedoch suggeriert, das sei so; in der Philosophie ist dieser Fehlschluss seit Jahrhunderten bekannt - aber die Schulpolitiker sind ebenso wie progressive Journalisten gegen bekannte Einsichten völlig immun. Sie beten vor, die Leute beten nach, alle waren gut, Gerechtigkeit muss ein... rhabarber, rhabarber. Amen (t.p. Alleluja). norberto42
Ebenso "erfreulich" sind die Vorstellungen der Linken zur Leistungsdifferenzierung an den geplanten Sekundarschulen:
Die Sekundarschulen sollen aus der Fusion von Haupt- und Realschulen und aus Gesamtschulen hervorgehen. Die Linke will nun im gemeinsamen rot-roten Koalitionsantrag festgeschrieben haben, dass die "äußere Leistungsdifferenzierung" an diesen neuen Schulen zu überwinden sei. Das heißt, es soll dort mittelfristig keine speziellen Kurse für gute oder schlechtere Schüler mehr geben. Dadurch würden statistisch gesehen Lehrerkapazitäten frei. Berliner ZeitungVielleicht ist die gesamte Schulreform ja wirklich nur ein großes Sparprogramm: Hauptschule und Förderschule sind bekanntermaßen teuer. Die Frage ist, was schlimmer ist: ein heimliches Sparprogramm oder ideologisch begründete Fehlentscheidungen.
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