Mittwoch, 25. November 2009

Keese-Käse

Bei Carta gerade ein Interview mit Chrisoph Keese zum Leistungsschutzrecht gelesen. Ich bin wirklich erschüttert, welche unsinnigen Forderungen von Seiten der Zeitungsverlage erhoben werden: erschüttert, weil ich seit längerem die Diskussion verfolge und es mir nicht möglich ist, die Argumentation auch nur in Ansätzen nachzuvollziehen. Das ist absoluter Bullshit - und der wird auch noch öffentlich geäußert und die Politik reagiert darauf. Unglaublich.

Hier einige Kostproben der Argumentation:
Zu wünschen aber ist, dass jeder, der sein geistiges Eigentum anbietet, von einer Wahlmöglichkeit Gebrauch machen kann: Stelle ich mein Angebot kostenlos ins Netz oder gegen Geld? Diese Wahlmöglichkeit besteht heute in Wahrheit nicht. Die realen Marktbedingungen erzwingen eine Entscheidung für „Kostenlos“ oft gegen den Willen der Verlage und Journalisten.
Was das mit Google zu tun hat, verstehe wer will.

Unter dem Druck der drohenden Netzunsichtbarkeit entscheiden sich die meisten Verlage zähneknirschend dafür, den „Gefunden- werden-Schalter“ auf ihrer Webseite nicht umzulegen, erleiden mit dieser Entscheidung jedoch zugleich einen Schaden, weil sie gezwungen sind, die Null-Beteiligungs- Strategie von Google zu akzeptieren.
"Null-Beteiligungs-Strategie"? Beteiligung woran denn? Was in aller Welt haben die Werbeerlöse von Google mit den gefragten journalistischen "Qualitätsprodukten" der deutschen Presse zu tun? Wir wollen gefunden werden und Geld dafür bekommen. Ich spare mir jetzt Beispiele aus der analogen Welt, die die Absurdität dieser Forderung zeigen - gibts schon genug.

Die Werbespalte rechts auf der Google-Seite wäre ohne Verlagsinhalte in der Suchergebnisspalte auf jeden Fall nicht so gut zu verkaufen.
Wenn es nicht so traurig wäre, durchaus für den Lacher des Tages geeignet.

Das geht das gesamte Interview so weiter - null Inhalt, selbst bei gutem Willen nicht nachvollziehbar.

Ein guter sachlicher Kommentar findet sich hier bei netzwertig.de

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